IT-Dienstleistungen – Wichtige Arbeit, wenig Wertschätzung?
IT-Fachleute brauchen eine starke Interessenvertretung: Die IG Metall tritt ein für faire Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Informations- und Kommunikationstechnologie.
Die IT-Branche wächst
Informationstechnologie ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie ist mittlerweile zum größten industriellen Arbeitgeber in Deutschland aufgestiegen. Laut Branchenverband Bitkom arbeiteten Ende 2017 rund 1,1 Millionen Erwerbstätige in der die Informations- und Kommunikationstechnologiebranche, kurz ITK. Zum Vergleich: In der Automobilindustrie sind es etwa 800.000 Beschäftigte. Die ITK-Branche wird auch weiterhin einer der wichtigsten Beschäftigungsmotoren sein, IT-Spezialisten sind gesucht.
Druck in der Branche, Druck für Beschäftigte
Das heißt allerdings nicht, dass für Beschäftigte der ITK-Branche die Welt in Ordnung wäre. Die Branche ändert sich täglich, Geschäftsmodelle entwickeln sich rasant, der Druck ist hoch und gute Arbeitsbedingungen sind nicht automatisch gegeben. Viele Unternehmen, insbesondere aus dem mittelständischen Bereich, sind nicht an Tarife gebunden, andere operieren immerhin mit Haustarifverträgen.
Gute Standards nur durch Tarifverträge
Kernthema der IG Metall ist die Stärkung der Tarifbindung in der Branche. Sie will einheitliche Standards setzen für ITK-Unternehmen, die im Bereich der Metall- und Elektroindustrie agieren. Denn der der Konkurrenzdruck unter den Unternehmen darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden.
Für die IG Metall ist es keine Lösung, einzig und alleine auf Kosten der Mitarbeiter zu sparen. In der Branche arbeiten hochqualifizierte Mitarbeiter, die nur durch gute Arbeitsbedingungen gehalten werden. Sie haben Wertschätzung verdient. Solche Wertschätzung drückt man als Arbeitgeber nicht aus, indem man das Niveau der Entgelte nach unten drückt.
Ein erster, grundleger Schritt hin zu einer stabilen Tariflandschaft ist der IG Metall bereits gelungen. Als zuständige Gewerkschaft hat sie einen IT-Rahmentarifvertrag abgeschlossen, der bei einigen wichtigen Unternehmen Anwendung findet, unter anderem bei Atos und Unify. Weitere Unternehmen lehnen sich an den Tarifvertrag an.
Dieser Tarifvertrag ist eine wichtige Messlatte in der Branche geworden. Ob ein Unternehmen seine Beschäftigten vernünftig bezahlt oder nicht, lässt sich daran erkennen, ob es sich dem Tarifvertrag anschließt, sich zumindest daran orientiert, oder nicht. Wir kämpfen dafür, die Wirkung des Tarifvertrags auszuweiten. Wir wehren uns mit den Beschäftigten dagegen, wenn diese Messlatte unterschritten wird.
IG Metall – die richtige Ansprechpartnerin
Das gelingt uns dort besonders gut, wo möglichst viele Kolleginnen und Kollegen mitziehen und für ihre Interessen einstehen. Die IG Metall möchte noch deutlich mehr IT-Experten für sich gewinnen, um mit noch mehr Schlagkraft agieren zu können. Sie setzt sich ein für starke Betriebsräte. Denn aktive Betriebsräte und eine starke Mitbestimmung sind eine wichtige Grundvoraussetzung, um gute Arbeitsbedingungen und faire Tarifregeln durchzusetzen.
Die IG Metall organisiert seit einem Jahrzehnt die jährlich stattfindende Engineering- und IT-Tagung. Hunderte Teilnehmer aus den Betrieben treffen sich zum Austausch, diskutierten über die Entwicklung der Branche – und schauen dabei insbesondere auf die Auswirkungen von neuen Technologien auf die Arbeitsbedingungen. Diese neuen Entwicklungen sind auch Thema unseres halbjährlich erscheinenden IT-Magazins.
Außerdem lässt die IG Metall einmal jährlich die Entgelte in der Branche erheben. Diese Entgelterhebung bietet Ingenieurinnen und Ingenieuren und IT-Fachleuten eine wichtige Orientierung: Verdiene ich angemessen? Kann ich mehr verlangen? Auf Fachmessen wie der CeBIT, der IAA oder der Hannover Messe zeigen wir Präsenz und kommen mit Beschäftigten aus der Branche ins Gespräch. Die IG Metall ist erste Ansprechpartnerin, wenn es um die Belange der Beschäftigten und bieten ein gutes Netzwerk für gute Arbeit.